Pressefreiheit gegen Personlichkeitsrechte
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Pressefreiheit gegen Personlichkeitsrechte
https://www.tes.com/magazine/archive/pressefreiheit-gegen-personlichkeitsrechte
Herr Schroder hat darauf hin einstweilige Verfuegungen gegen die zwei Zeitungen durchgesetzt. Aus Sicht der Richter betreffen Berichte ueber angebliche Eheprobleme des Kanzlers die PrivatsphAre. Beiden wurde Strafe angedroht, falls sie weiter darueber schreiben.
Die Mail aber will dieses Schreibverbot nicht akzeptieren. “Sorry, Herr Schroder, but you don’t rule Britain . . . at least, not yet” titelte die Zeitung erst einige Tage nach dem Urteil. Noch schlimmer, in deutscher Sprache lud sie “unsere deutschen Leser” ein, bei einer Hotline anzurufen, “wenn Sie irgendwelche Geschichten kennen, die Herr Schroder peinlich finden wuerde”.
Fuer Schroder ist die Sache bestimmt noch nicht zu Ende.
Geruechte: rumours
vermeintlichangeblich: alleged
einstweilige Verfuegungen: temporary injunctions
der Richter: judge
die Strafe: financial penalty
das Urteil: judgment
Zum Diskutieren
Die Gesetze zum Schutz der PrivatsphAre offentlicher Personen sind in Deutschland viel strenger als in Gro’britannien. Was ist, euerer Meinung nach, wichtiger, die Pressefreiheit oder Personlichskeitrechte? berlegt zuerst diese Zitate.
Mail on Sunday: Auf Grund der anderen Tradition und unserer starken Demokratie konnen wir solches Material veroffentlichen und glauben, wir haben jedes Recht dazu.
Jo Groebel, Generaldirektor des EuropAischen Medieninstituts: Die englische Presse kennt traditionell keine Hemmschwellen.
Gerhard Schroder: Es gibt heute immer weniger Respekt vor der IntimsphAre.
Peter Boenisch, ehemaliger “Bild”- Zeitungschef und Regierungssprecher: Die Leute haben Spa’ daran, durch das Schluesselloch ins Schlafzimmer anderer zu gucken . . . Das ist Voyeurismus.
Und noch: Faktenjournalismus ist eine gute, Geruechtejournalismus eine schlechte Sache.
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